Ein Kuss unter dem Mistelzweig

 von Abby Clements


Laurie und Rachel kennen sich seit Kindertagen. Mittlerweile lebt die hippe Laurie jedoch in London, wo sie in der Modebranche Karriere macht. Doch ein kleiner Fahler ihrerseits führt zu einer Katastrophe und dazu, dass sie gebeten wird, sich einige Monate frei zunehmen.

Rachel, die mit Mann und Kindern in einem bezaubernden Cottage in Yorkshire das Glück gefunden hat, macht sich ernsthafte Sorgen um ihre Schwiegermutter Bea. Als sich kurz vor  Weihnachten herausstellt, dass diese dringend ins Krankenhaus nach London muss, beschließen die beiden Sandkastenfreunde, Häuser zu tauschen.

Laurie, die ja sowieso gezwungenermaßen eine Auszeit nehmen muss, kommt das gerade recht. Und vielleicht kann sie ja in einem kleinen Dorf wie Yorkshire den unwiderstehlichen Mann vergessen, der ihr das Herz gebrochen hat.


Als aller erstes möchte ich zu diesem Buch anmerken, dass es wunderbar geschrieben ist. Es wechselt kapitelweise die Protagonistin, was am Anfang etwas verwirrend ist, weil man (oder zumindest ich) mit den Figuren etwas durcheinander komme.

Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler erzählt.

Meistens frage ich mich wie der Autor oder die Autorin auf dem Buchtitel kommen. Bei diesem Buch wird das am Ende ganz deutlich, denn es gibt ganz schlichtweg einen Kuss unter dem Mistelzweig?

Aber ich sage euch, es lohnt sich für jeden Romantiker unter euch 😉

Auf den ersten Blick scheint Laurie eine kämpferische Einzelgängerin zu sei, die nur für ihren Beruf und ihre Karriere lebt. Und das sieht im Laufe das halben Buches so aus als ob es auch kaum jemals anders sein wird. Aber zum Glück wird sich das durch (ich bezeichne es jetzt einfach mal so) einen „Schicksalsschlag“ ändern.

Rachel, Lauries ehemals beste Freundin aus Schulzeiten, ist eine junge, starke Mutter, Ehe- und Hausfrau. Sie will nicht arbeiten gehen, weil sie es nicht anders kennt und sie für ihre Kinder und ihren Mann immer da sein will. Durch diesen „Schicksalsschlag“ ändert sich aber auch für sie einiges.

Rachels Schwiegermutter muss ins Krankenhaus noch London und da es auch noch kurz vor Weihnachten ist, kommen Laurie und Rachel wieder in Kontakt. Denn sie beschließen für die Dauer des Krankenhausaufenthaltes von Bea, die Schwiegermutter, ihre Wohnungen zu tauschen; bzw. Lauries Wohnung gegen Rachels Haus.

Rachels Tochter Milly hat öfter Kontakt zu Laurie, da diese ihre Patentante ist. In ihren Mail wird klar, dass Laurie nicht besonders viel Erfahrung hat, wie man mit Teenagern umgehen muss, aber sie will auf jeden Fall für Milly da sein. Der Konflikt am Ende beweist das auf jeden Fall, da Laurie Rachel von Millys „heimlichem Verehrer“ erzählt, der ein ziemlicher Arsch auf gut deutsch ist. Aber da ich ja nicht spoilern will, sage ich nicht warum.

Laurie nutzt diesen „Tapetenwechsel“ um sich von ihrer Arbeit und einen scheinbar missglückten Liebe abzulenken. Wobei sie in dem kleinen Städtchen trotzdem etwas sucht, wo sie irgendwie arbeiten kann und auch eine „Liebe“ findet, die dann leider auch zeimlich nach hinten los geht. So weiß sie aber wieder, was sie wirklich will und was sie machen will wenn sie wieder in London ist.

Und in Rachels Geschichte, sozusagen, habe ich auch mitgefiebert. Die kleine Ehekriese zwischen ihr und ihrem Mann, das Bangen um Bea, die im Koma lag, der Konflikt mit ihrer Tochter. Zum Glück hat sie am Ende auch noch das gefunden, was sie glücklich macht (also Rachel). Sie wird arbeiten, wenn sie wieder zu Hause ist und das mit Leidenschaft.

Ich finde, dass das sehr gut geschrieben ist und ich die ganze Zeit voll dabei war, mich mit zu freuen oder zu heulen und zu hassen natürlich auch. Ich bin echt froh, dass alles gut gegangen ist.

Und das wichtigste an dem Buch finde ich ist die Nachricht dahinter:  Wenn man sich zu sehr auf seine Arbeit konzentriert, macht man Fehler, das private Leben geht den Bach runter und man ist zu tiefst unglücklich. Wenn man aber alles im Gleichgewicht halten kann und seine Familie und sein Wohlbefinden nicht an letzte, Stelle setzt, dann kann man sehr glücklich werden. Egal in welcher Situation man sich befindet, ob allein oder mit Mann und Kindern. Am wichtigsten ist, dass man glücklich ist mit dem was man tut und seine Träume Wirklichkeit werden lässt.

So empfinde ich dieses Buch. Es kann alles möglich werden, wenn man es denn auch nur wirklich will.

 

Und ich finde es wirklich gut geschrieben. Nur weiter zu empfehlen!

 

Schreibstil:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Inhalt:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Lesespaß:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Durchschnitt:4.2 out of 5 stars (4,2 / 5)

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