Thor

von Wolfgang Hohlbein

Wenn er jemals einen Namen gehabt hatte, so hatte er ihn vergessen.
Wenn er jemals Eltern gehabt hatte, so erinnerte er sich nicht an sie.
Wenn er jemals geboren worden war, so wusste er nicht mehr, wann. 

Ein Mann ohne Namen. Ein Hammer in seiner Faust. Ein Rudel geifernder Wölfe im peitschenden Schnee. Ein Blitz, der die Wolken zerreißt, und ein Grollen von Donner in der Ferne.
Wer ist diese Mann? Ist der wie manche g, wirklich Thor, der Gott des Donners? Und ist er gekommen, die Menschheit zu retten – oder sie zu vernichten?
Irgendwo zwischen schneebedeckten Bergen gibt es ein verborgnes Tal, Midgard genannt. Hierhin bringt man den geheimnisvollen Fremden, der sein Gedächtnis verloren hat. Keiner traut ihm. Doch noch weniger traut man denen, die ihn verfolgen – riesenhafte Krieger, die Tod und Verderen bringen. Nur einer ist ihnen gewachsen.
Thor.
Oder ist er gar selber einer von ihnen?

 

 

Thor ist ein interessantes Buch. Dieses Buch ist mein erstes Buch von Wolfgang Hohlein und man hat mich vorher davor gewarnt, dass es wohl ein Buch sein könnte, dass sich sehr hinzieht. Allerdings verliert es in seiner dicke fast kaum an Spannung. Der Schreibstil von Hohlbein ist, zumindest für mich, angenehm und nicht zu kompliziert. Es gibt teilweiße recht verschachtelte Sätze, aber sie sind so geschrieben, dass man sie noch gut lesen kann. (Das ganze bezieht sich natürlich nur auf dieses eine Buch.)
Es gibt allerdings ein Wort, das ich nachschlagen musste, weil es mir einfach gar nichts gesagt hat. (mäandernder Fluss – Seite 88 im ersten Abschnitt) Zwischendurch gab es auch noch ein paar Begriffe, welche mir nichts gesagt haben, allerdings konnte ich sie trotzdem gut einordnen.
Die Geschichte ist in meinen Augen sehr authentisch geschrieben, da viele Begriffe gewählt wurden, die in so eine Geschichte reinpassen. Auch die Art, wie die Figuren miteinander sprechen, ist sehr passend geschrieben.
Die Druckweise ist auch toll, da Thor als Figur an manchen Stellen träumt. Diese Szenen sind kursiv gedruckt. So kann man das ganze sehr gut auseinander halten und muss sich nicht fragen, wo man das jetzt einordnen soll.
„Thor“ ist in der auktorialen Perspektive geschrieben. Es wird erzählt was Thor denkt, fühlt und erlebt. Man weiß nie mehr als diese eine Figur. Manchmal sogar etwas weniger, da er manche Gedanken, die er hat, nicht mit dem Leser teilt.

Trotz der Länge der Geschichte ist man (oder viel mehr ich) gespannt was am Ende passiert. Wie Thor seine Erinnerungen wieder bekommt und was Urd mit der ganzen Sache zu tun hat. Woher sie das alles weiß und warum.
Es gibt viele aufs und abs in der Geschichte. Mal ist es etwas ruhiger und dann gibt es wieder viel Action. Es wird alles sehr gut beschrieben und dargestellt, allerdings nicht zu detailliert, so das man als Leser auch noch einen gewissen Freiraum selber zu denken hat.
Was etwas verwirrend beim Lesen war, sind die Tageszeiten. Am Anfang des Buches wird erzählt, dass es nie dunkel wird, es also einen ewigen Tag gibt bevor die ewige Nacht kommt. Die Sonne war gerade am Untergehen. Dann kam die ewige Nacht und dann wurde beschrieben, dass der Tag wieder anbricht. Das heißt, die Sonne ist im Schneckentempo wieder auf gegangen. Dann plötzlich wird geschrieben, dass es morgens hell wird und es in der Nacht dunkel ist, man die Sterne und den Mond sehen kann. Da habe ich mich schon ein wenig gewundert und verstanden habe ich es auch nicht. Aber es wäre schon ganz gut gewesen, wenn man bei der einen oder der anderen Variante bleibt oder zumindest eine gute Erklärung für den Wandel hätte.

Da es wirklich ein sehr langes Buch ist möchte ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen. Es hat sich für mich gelohnt, da ich mich auch für die Mythen und Sagen der alten germanischen Völker interessiere. Also empfehle ich es jedem der sich für solche Mythen um die „Götter der alten Zeit“ interessieren und Spaß an dicken Büchern und fantasievollen Geschichten hat.

Lesespaß:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Inhalt:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Schreibstil:3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)
Durchschnitt:3.8 out of 5 stars (3,8 / 5)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert