Interview mit Andreas Hagemann

Andreas Hagemann wurde 1982 in Berlin geboren. Ausbildung und Studium verschlugen ihn 2002 nach Düsseldorf, wo er noch heute mit seiner Frau lebt.
Schon sehr früh von den Büchern Douglas Adams‘ fasziniert, zieht sich auch durch Andreas Hagemanns Schaffen das Skurrile und Humorvolle, wodurch stets ein amüsanter, aber hintergründiger Blick auf fantastische Welten erfolgen.

Im letzten Jahr habe ich sein Buch „Der Buchwächter“ lesen dürfen und es hat mir sehr gefallen.
Zufälliger weise, hatte ich genau dieses Buch bereits auf meiner Wunschliste und habe ihn aus Zufall sogar auf der Frankfurter Buchmesse gesehen und habe versucht sein Buch zu gewinnen. Es hat zwar leider nicht geklappt, aber dafür habe ich das Buch am Ende ja doch noch lesen können.

Ich hatte jetzt die Möglichkeit, Andreas Hagemann ein paar Fragen zu stellen und ein Blick hinter die Kulissen seines „Autorenlebens“ zu erhaschen. Hier kommen die Antworten für euch.


Frage: Wie kamst du dazu Bücher zu schreiben?
Antwort: Die ersten Gehversuche habe ich bereits in der ersten Klasse gemacht. Dort habe ich kurze Geschichten und Reime in ein Matheheft geschrieben und dazu Bilder gemalt. Das Heft gibt es heute noch. Bis zu meiner Ausbildung habe ich immer mal wieder kleinere Sachen geschrieben, wenn mir danach war, ich mich schlecht gefühlt habe oder etwas verarbeiten wollte. Tatsächlich waren das primär Gedichte. Wirklich ernst wurde es erst mit meiner Ausbildung. Da habe ich mit meinem Halbbruder eine flappsige Idee gehabt, aus der der Grundstein für mein erstes Buch wurde (8 Jahre später).

Frage: Wie hast du dich nach der Veröffentlichungen deines ersten Buches gefühlt?
Antwort: Ich hatte das Glück, direkt bei einem Verlag zu landen. Ich wusste, wie außergewöhnlich das war und bin tagelang auf einer Wolke geschwebt. Da ich ohnehin 8 Jahre für das Buch gebraucht und ich dadurch einige private Rückschläge hatte, war es eine riesige Erleichterung.

Frage: Wie kam die Idee zu deinen Geschichten?
Antwort: Das ist sehr unterschiedlich. Mich irgendwo dranzusetzen und loszulegen funktioniert bei mir gar nicht. Mein ersten Buch sollte eine verrückte Krimigeschichte werden, wo ich den Inspektor und mein Halbbruder den Dieb schreibt. Wir hatten keinen Plan und haben einfach losgelegt. Und so hat man über die Jahre ganze Dominowelten ins Rollen gebracht.

Frage: Wie lange sitzt du an deinen Ideen bist du sie aufs Papier bringen kannst?
Antwort: Das ist ganz unterschiedlich. Ich bin gar kein Plotter, deshalb kann es durchaus Monate dauern, bis es so weit ausgearbeitet ist, dass ich anfangen kann. Szenen, die unbedingt aus meinem Kopf wollen, schreibe ich direkt, ohne Planung. So gibt es bereits die erste Hälfte des 1. Kapitels vom Buchwächter 2, ohne dass ich bis dahin auch nur eine genaue Idee der Geschichte hatte.

Frage: Woher hast du die Idee für deine Figuren genommen?
Antwort: Ich mag keine Stereotypen und wenn, dann überzeichne ich sie. Tatsächlich kann ich Figuren genauso wenig planen wie Erzählungen. Sie entstehen mit dem Heranwachsen der Geschichte. Sie bilden eine Einheit, aus der sich dann Charakter, Besonderheiten und Aussehen ergeben. Es kommt vor, dass rein die Atmosphäre, die ich erzeuge, einen Charakter formt.

Frage: Wie viel von dir selbst ist in der Geschichte drin/ in deinen Büchern drin?
Antwort: Alles. Ob böse oder gut, man ist als Autor jede Figur und jeder Charakterzug seiner Geschöpfe. Im Detail findest du mich allerdings in Xerubian 1 (Aath Lan’Tis). Die Drachen Nerol und Dragon sind 1:1 ich und mein bester Kumpel 😛

Frage: Was machst du, wenn du ein Buch fertig hast?
Antwort: Erst einmal wieder runter kommen. Es ist für mich unheimlich nervenaufreibend und anstrengend, die letzten Tage bis zur Vollendung durchzuhalten. Danach rückt meine Frau und meine Playstation wieder in den Fokus. Und ein wenig Sonnenlicht schadet auch nicht.

Frage: Wie fühlst du dich, wenn du ein Buch fertig geschrieben hast?
Antwort: Ich denke, es ist primär Stolz. Man hat wieder etwas geschaffen, dass das Potenzial hat, nicht vergessen zu werden. Gleichzeitig schwebt immer die Angst mit, die letzten 1,5 Jahre etwas produziert zu haben, dass niemanden interessiert. Es sind immer gemischte Gefühle, die am Ende aber meist in etwas Positivem münden.

Frage: Wie unterstützt dich deine Frau/ Familie bei deinen Büchern?
Antwort: Meine Frau erdet mich, wenn ich mal wieder zu viel möchte oder mir zu ehrgeizige Ziele setze. Darüber hinaus kommt sie aber aus der Druckbranche und hilft mir bei der Gestaltung und dem Setzen meiner Bücher. Ich freue mich, wenn ich dann mit ihr etwas gemeinsam mache, weil sie sonst zu meinen Geschichten keinen Bezug hat.
Mein Vater war in meinen ersten Büchern mein Lektor, hat mir viele sprachliche Kniffe gezeigt. Das ist irgendwann aber nicht mehr gut gegangen und ich bin alleine meinem Weg gefolgt.

Frage: Welches deiner Bücher war bis jetzt am erfolgreichsten?
Antwort: Das kann ich pauschal nicht sagen. Erfolgt hängt von den eigenen Bestrebungen und Zielen ab. Wenn es um die Wirkung meiner Geschichte geht, dann der Buchwächter. Optik und Geschichte sind eingeschlagen wie eine Bombe. Mein unterhaltsamstes Buch ist wohl Xerubian 3 (Eh’Den).

Frage: Wie fühlt sich der Erfolg mit deinen Geschichten für dich an?
Antwort: Unwirklich. Ich habe immer für mich geschrieben. Humor und Späße sind einfach wesentliche Wesenszüge von mir, weshalb sie in meinen Geschichten unabdingbar sind. Dass ich anderen damit eine Freude mache, sie sogar mehr wollen, macht mich unheimlich glücklich. Es ist für mich das Schönste, wenn jemand sagt, dass ich ihm ein paar sehr angenehme Lesestunden beschert habe.

Frage: Welche Bücher haben dich in deinem Schaffen am meisten beeinflusst?
Antwort: Als Teenager habe ich viel von Douglas Adams gelesen. Diese herrlich bunten und verrückten Welten fand ich toll. Viel mehr noch habe ich Christian Jacq gelesen. Seine Aufarbeitungen der ägyptischen Geschichte in Romanen, wie Ramses, haben mich über Monate gefesselt.

Frage: Welches Buch, dass du bis jetzt selber gelesen hast, hat dir am besten gefallen?
Antwort: Mich begleitet seit vielen Jahren eine Autorin, deren Geschichten mich einfach von den Socken hauen: Daniela Rohr. Sie hat gleich zwei Bücher geschrieben, die ich schlicht genial finde: „Der Turm des Panopticon“ und „Der Zeitzwirbeleffekt und seine Knöpfchendrücker“. Beide sind nicht wirklich umfangreich, aber von so herausragender Tiefe, dass man sie gelesen haben sollte. Ich wünschte, sie wäre deutlich sichtbarer für andere.

Frage: Trinkst du lieber Kaffe, Tee oder Kakao?
Antwort: Ich bin ein Teetrinker. Meine Frau und ich haben immer an die 15 verschiedene Sorten da. Im Winter bin ich einem Kakao aber nicht abgeneigt.

Frage: Im Nachwort von „Der Buchwächter“ hast du etwas geschrieben. Was für eine Idee kam dir bei Spülmaschine ausräumen, dass du „Der Buchwächter“ geschrieben hast?
Antwort: Es war ein einziger Funke zu mächtigen magischen Büchern. Das Besondere dabei war, dass mich dieser Gedanke nicht mehr losgelassen hat. Gleich darauf entstand ein ganzes Feuerwerk an Ideen, die ich unbedingt aufschreiben musste. Also habe ich meine Frau allein in der Küche stehen lassen. Auch der Titel „Buchwächter“ war hier schon präsent. Er wurde dann sogar zur treibenden Kraft der Geschichte. Was machen diese? Wie sehen die aus? Was macht sie besonders, usw. Anschließend habe ich sogar das geplante Projekt abgebrochen und den Buchwächter geschrieben, weil es einfach nicht anders ging.

Frage: Was machst du, wenn du grade mal nicht schreibst?
Antwort: Ich bezeichne mich gern als multikreativ. Ich zeichne noch und habe früher sehr viel 3D Design gemacht. Heute kombiniere ich diese Talente, um meine zukünftigen Bücher zu illustrieren. Es hilft auch mir, meine Geschichten zu etwas noch Besonderem zu machen.
Ansonsten lese ich viel, spiele Playstation, arbeite gern im Garten und unternehme Radtouren mit meiner Frau.

Frage: Machst du neben dem Autor sein noch etwas anderes?
Antwort: Ja, ich leite ein kleines Team, dass den Online-Shop eines mittelständischen Modeunternehmens betreut.

Frage: Bist du 2019 auf einer Buchmesse zu finden?
Antwort: Ja, ich werde auf der Frankfurter Buchmesse sein und wahrscheinlich noch auf der BuchBerlin. Auf der FBM wird die Neuveröffentlichung aller meiner Bücher beim Zeilengold Verlag gefeiert. Das werde ich mir nicht entgehen lassen 😛

Für mich waren die Antworten von Andreas Hagemann sehr interessant und spannend. Ich freue mich schon darauf ihn auf der Frankfurter Buchmesse zu sehen, wenn ich dieses Jahr auch wieder da bin. Auch will ich noch unbedingt seine anderen Bücher lesen, sobald mein Stapel etwas kleiner geworden ist und ich den Platz habe. 😉

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Von J.K. Rowling


Natürlich weiß Harry, dass das Zaubern in den den Ferien verboten ist, und trotzdem befördert er seine schreckliche Tante mit einem Schwebezauber an die Decke. Die Konsequenz ist normalerweise: Schulverweis! Doch Harry wird behandelt wie ein rohes Ei. Hat es damit zu tun, dass ein gefürchteter Verbrecher es auf Harry abgesehen hat? Mit Ron und Hermine versucht Harry ein Geflecht aus Verrat und Rache aufzudröseln und stößt dabei auf Dinge, die ihn fast an seinem Verstand zweifeln lassen.


Der dritte Teil aus der Harry Potter – Reihe ist auch wieder ein schönes und sehr spannendes Buch. Es hat knapp 100 Seiten mehr als die ersten zwei Bücher. Die Illustrationen der Neuauflage sind wieder unglaublich und zeigen einige wenige, aber relevanten Fakten aus der Geschichte ohne zu verraten in welchem Zusammenhang sie zueinander stehen.

Der Schreibstil ist natürlich auch wieder sehr schön und die Art der Erzählung ist einfach und trotzdem spannend.

Interessant finde ich auch wieder die Abweichungen zum Film. Ganz besonders aufgefallen ist es mir am Ende, als Harry seinen Patronus gezaubert hat. Ich war der Meinung, dass im Film gesagt wurde, er hätte den gleichen Patronus gezaubert wie sein Vater. Im Buch hat Professor Lupin allerdings erzählt, dass sich Harrys Vater immer in einen Hirsch verwandelt hat. Ebenso wusste ich nicht, dass Harrys Vater überhaupt ein Animagus war. Somit erklärt sich für mich besser, warum auf der Karte des Rumtreibers diese vier Namen – Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone – stehen. Und es ist natürlich viel bewegender, dass Harry sozusagen seinen Vater als Patronus hat und nicht nur den gleichen wie dieser damals auch. Das zeigt eine viel größere Verbindung zwischen Harry und seinem toten Vater, den er so bei sich hat.

Schön finde ich auch, wie Harry so schnell eine Verbindung zu seinem Paten Sirius Black aufbauen konnte, obwohl er ihm erst sehr misstraut hat.
Es ist immer noch toll, die Abenteuer mit Harry, Ron und Hermine zu erleben, obwohl ich die Filme schon kenne. Die Bücher sind irgendwie noch spannender als die Filme und machen viel mehr Spaß.

Lesespaß:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Inhalt:4.9 out of 5 stars (4,9 / 5)
Schreibstil:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Durchschnitt:5 out of 5 stars (5,0 / 5)