Thalamus

Von Ursula Poznanski


Er kann Dinge, die er nicht können dürfte.
Er weiß Sachen, die er nicht wissen sollte.

Eine abgeschiedene Rehaklinik mitten im Wald, viele Kilometer entfernt von der nächsten Ortschaft: In dieser Einsamkeit erzielt der Markwaldhof sensationelle Ergebnisse in der Behandlung von Traumapatienten. Auch Timo erholt sich hier schnell von seinem Motorradunfall. Viel zu schnell!
Denn nachts, wenn die Lichter ausgehen, beginnt ein ganz anderes Leben im Markwaldhof. Aber Timos Sprachzentrum ist noch immer komplett blockiert, sodass er niemandem davon erzählen kann…


Achtung! Dieser Beitrag enthält eventuelle Spoiler. Weiterlesen auf eigene Gefahr! 

„Thalamus“ bedeutet Kammer. Und in dieser Geschichte spielt dieser Raum eine entscheidende Rolle.
Die Geschichte von Timo und seiner „Genesung“ nach seinem Motorradunfall ist wirklich unglaublich spannend.
Als er langsam seine Kräfte wieder findet und versucht ins Leben zurück zu kommen, hört er plötzlich eine Stimme in seinem Kopf. Er kann sich manchmal wieder fast perfekt bewegen und teilweise auch sprechen. Aber leider nicht auf Dauer und er versteht das einfach nicht. Und da er nicht reden kann und niemand in der Rehaklinik je etwas davon mitbekommt, ist er mit diesem Rätsel auf sich allein gestellt.

Am Anfang hatte ich gedacht, der Chirurg Dr. Kleist hätte ihm irgendeinen Parasiten oder Alien ins Gehirn gepflanzt. Es hätte das ganze jedenfalls erklären können. Worauf ich allerdings nicht gekommen bin ist, dass es ja auch Nanobots sein können.
Das finde ich an dem Buch wirklich toll. Es wird eigentlich die ganze Zeit ein riesengroßes Geheimnis daraus gemacht. Timo weiß nicht was mit ihm passiert, warum er das Licht mit seinen bloßen Gedanken an und ausschalten kann oder den Fahrstuhl rufen kann, ohne den Knopf zu drücken.
Durch seine heimlichen Nachforschungen in den Nächten bekommt er immer mehr mit. Oft ist er es nicht mal selber, der den Markwaldhof erkundigt, sondern das Ding in seinem Kopf.

Und dann kann er in der „Kammer“ , also in einem versperrten Raum an Computern seinem neuen Freund helfen, damit es ihm wieder besser geht, in dem er kleine blaue Lichter ausschaltet.
Und erst irgendwann nach der hälfte des Buches fängt alles an sich aufzulösen.
Natürlich sind die kleinen blauen Punkte Nanobots. Manche weiter entwickelt als andere, weshalb es bei einigen Patienten Schwierigkeiten gibt.

Ganz am Ende schafft Timo es mit einem Professor, der ebenfalls im Markwaldhof lag, die Patienten mit den „kaputten“ Nanobots zu retten. Denn der Professor hat diese entwickelt und selber welche implantiert bekommen. Die „kaputten“ mussten einfach nur upgedatet werden, was sich als schwer erwies, aber es ist am Ende geglückt.

Zum Schluss konnte Timo wieder ganz normal zur Schule gehen und weiter leben, denn seine Bots haben seinen Körper wieder vollständig geheilt.

Ich muss sagen, dass ich nicht gedacht hätte, das mir das Buch so gut gefällt.
Die Autorin hat einen tollen Schreibstil.
Normalerweise lese ich lieber Bücher aus der Ich- Perspektive, aber bei diesem Buch hat es mir wirklich sehr gefallen.

Eigentlich habe ich an diesem Buch nichts weiter auszusetzen, da es alles aufklärt und keine Fragen hinterlässt. Ebenso ist es sehr spannend geschrieben. Es hat eine tolle Spannungskurve und lässt den Leser sehr gut mitfiebern und überlegen.

Eine top Empfehlung von mir für alle Bücherwürmer, die ein spannendes Buch lieben und an einem Tag durchlesen können, wenn sie die Zeit dafür haben.

Lesespaß:5 out of 5 stars (5 / 5)
Schreibstil:5 out of 5 stars (5 / 5)
Inhalt:5 out of 5 stars (5 / 5)
Durchschnitt:5 out of 5 stars (5 / 5)