Die Grimm-Chroniken – Die Apfelprinzessin

von Maya Shepherd


Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben. Dies ist kein Märchen sondern eine wahre Geschichte. Es heißt, die Bösen werde bestraft und die Guten leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und gewiss nicht glücklich. Rot ist die Farbe, die über das Schicksal bestimmen wird. Die Lüge ist oft nicht von der Wahrheit zu unterscheiden, am wenigsten, wenn die Wahrheit zu schrecklich ist, um sie glauben zu wollen.


Der Auftakt zu dieser Buch-Serie ist ziemlich spannend. Diese Idee zeigt, dass die Märchen, wie sie uns heute erzählt werden, früher ganz anders erzählt wurden und so auch überhaupt nicht funktionieren würden. Natürlich ist es gut, wenn man den Kindern keine Gruselgeschichten zum Schlafen erzählt, sondern etwas spannendes und schönes, aber letztendlich kann es nie so gewesen sein, wie es in den Neufassungen geschrieben steht.
Ich würde sehr gerne die erste Originalfassung der Grimm Märchen mal lesen. Bevor sie überarbeitet wurden. Das ist bestimmt unglaublich spannend.

Also in diesem Buch geht es, dem Titel folgend, auch um Märchen. Allerdings sind die wohl ein wenig anders, als wir sie bisher kennen. Das ganze hat einen Bezug zur heutigen Zeit. Es geht irgendwie um Schneewittchen und sie soll den Untergang der Welt bedeuten. Es wurde ein Junge aus Berlin in die ganze Sache mit hineingezogen. Es scheint ganz so als ob dieser Junge eine Reinkarnation von Wilhelm Grimm ist. Oder zumindest irgendwie mit ihm verwandt zu sein scheint. Schließlich heißt er selber auch Wilhelm und sein Vater, welcher leider in der geschlossenen, psychiatrischen Einrichtung der Charité sitzt, redet auch die ganze Zeit von den Grimm-Märchen und will das diese richtig erzählt werden.
Will und seine zwei besten Freunde Joe und Maggy begeben sich auf ein seltsames Abenteuer, welches ihnen selbst sehr suspekt und unrealistisch vorkommt. Sie wollten das auch eigentlich nicht unbedingt machen.
In diesem Buch passiert ihnen noch nicht sehr viel, außer das sie von zu Hause weg sind und in der Stadt Königswinter landen. Nur dort ist niemand.
Nebenbei erzählt eine Mary von ihrer Geschichte, ihrer Liebe und ihrem Leben. Sie muss die Mutter von Schneewittchen sein. Das vermute ich zumindest.

Nun ja. Mehr passiert in diesem Buch noch nicht. Es besteht ja auch nur aus wenigen Seiten und ist der erste Teil einer sich fortsetzenden Reihe. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Was mir allerdings etwas negativ aufgefallen ist, sind einige Fehler. Es gibt ein paar kleine Tippfehler oder es hat mal ein Punkt oder Komma gefehlt. Da hat wohl das Lektorat nicht so sorgfältig gearbeitet. Das hat das Lesevergnügen leider ein wenig gedämpft.
Trotzdem finde ich die inhaltlichen Aspekte sehr interessant.

Mal was anderes ist auch die Schreibform. Die Erzählung von den drei Freunden ist aus der auktorialen Erzählperspektive und erzählt von allen etwas und nicht nur von einer Person. Die Erzählung von Mary ist aus der Ich-Perspektive und beschreibt nur was sie fühlt, denkt und macht.

Lesespaße:3 out of 5 stars (3,0 / 5)
Inhalt:4 out of 5 stars (4,0 / 5)
Schreibstil:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Durchschnitt:3.8 out of 5 stars (3,8 / 5)