von Dhonielle Clayton
GLITZERND, GLANZVOLL, GRAUSAM
Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt, und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine Belle – schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten. Am Königshof will sie allen zeigen, dass sie die Beste ist. Doch hinter den schillernden Palastmauern lauern dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Daher muss sie sich entscheiden: Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um die Welt für immer zu verändern?
Das Schicksal der Belles und von Orléans liegt mit einem Mal in ihren Händen …
Nachdem ich das Buch zahlreich auf den sozialen Medien gesehen habe und ich mich in dieses Cover verliebt habe, musste ich es mir einfach mal genauer anschauen. Nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen haben wollte ich das Buch einfach lesen.
Aber kann das Buch inhaltlich mit dem Cover mithalten und überzeugen?
Nun wie gesagt ist das Buch einfach unglaublich schön gestaltet. Der Schutzumschlag ist durchsichtig und farbig bedruckt. Auf dem Buchdeckel selbst ist nur eine Frau von hinten in einem Kleid zu sehen. Ohne Schutzumschlag sieht das Buch hübsch aus. Mit Umschlag ist es ein Traum.
Auch im Buch findet man eine schöne Gestaltung. Vorne und hinten im Buch findet man eine Karte von der Welt Orléans, welche schön illustriert ist. Die Kapitel werden mit einem Blumenmuster am oberen Teil der Seite eingeleitet (neben der Kapitelzahl).
Die Schriftart ist auch gut, da sie sich ändert, wenn die Protagonistin etwas liest. Auch unterscheidet sie sich je nachdem was sie liest. Briefe und schriftliche Notizen unterscheiden sich somit von Zeitungsartikeln.
Nun habe ich lange drumherum geredet und komme jetzt zu dem inhaltlichen.
Die Idee hinter der ganzen Geschichte von den Belles ist eigentlich ziemlich gut. Jeder will schöner sein als der andere. Die Belles werden dafür ausgenutzt. Es wird Schmerz und Leid für Schönheit riskiert. Es gib zwar Gesetzte und Grenzen, die niemand überschreiten darf, aber wenn man die Prinzessin und zukünftige Regentin/Königen ist, kann man ja machen was man will. Und diese Prinzessin in diesem Buch kommandiert jeden und alles so wie es ihr passt. Wenn jemand nicht das tut was sie will wird derjenige bestraft. Und das endet oftmals schmerzhaft oder tödlich.
Auch haben Kinder kaum bis gar kein Mitspracherecht, was ihr Aussehen angeht. Hauptsache die Mutter sagt, dass das Mädchen hübsch ist und ihre von Natur aus nicht so hübschen Züge und charakteristischen Merkmale nicht mehr zu sehen sind.
Das heißt, in der Geschichte ist niemand so wie er scheint. Eigentlich sind alle Menschen, bis auf die Belles grau, aber sie wollen einfach schön sein. Und das in allen Farben und Formen, die es ihnen möglich ist zu erhalten. Und die Belles müssen tun was man ihnen befiehlt, auch wenn es moralisch nicht korrekt ist.
Ich finde, dass es in unserer Welt nicht immer anders ist.
Nachdem „The Belles“ inhaltlich eigentlich genau das richtige Thema anspricht ist es mir anfangs schwer gefallen in die Geschichte reinzukommen. Ich wollte es schon weglegen, aber ich habe mir gesagt, dass da bestimmt noch irgendwas kommen muss, weshalb es gut sein kann. Nun ja. Ich habe bis zum Schluss gewartet, aber irgendwie hat es mich nicht richtig mitgerissen. Ich finde keinen richtigen Spannungsbogen in der Geschichte. Auch gab es sehr wenige Wendungen oder Stellen bei denen ich gedacht haben: „Oh man, das hätte ich jetzt nicht erwartet.“
„The Belles“ wird von der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch könnte man sich eigentlich mehr in das Geschehen einfühlen. Mir ist es dieses Mal leider nicht so gut gelungen.
Auch ist es am Ende nicht unbedingt so, dass ich besonders überrascht war, wie die ganze Geschichte ausgeht. Es ist irgendwie recht vorhersehbar, da sich die Figuren bereits in der ersten Hälfte des Buches so verhalten haben, um zu wissen, was für Menschen sie sind. Somit konnte ich mir denken, dass z.B. die Prinzessin total durchdreht oder Camelia versucht alles wieder grade zu rücken, es ihr mit Hilfe gelingt, dann aber irgendwie doch alles schieflaufen muss.
Was mich besonders gestört hat, war die Art der Aufzählungen in dem Buch. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber selbst da kann man doch auf sowas achten. Es liest sich nämlich (zumindest für mich) nicht unbedingt angenehm, wenn die Aufzählung z.B. so ablaufen: „[…] Der Raum quillt über vom Gerusch klirrender Gläser und klappernder Würfel und zischender Tischlaternen und knisternder Kerzen und perlendem Gelächter. […]“ (Zitat aus „The Belles – Schönheit regiert, Seite 334 Hardcover, Zeile 4-6)
Alles in allem war das Buch ok. Es kann leider keine fünf Sterne von mir bekommen, da es mich doch etwas enttäuscht hat.
Da das Ende auf einen zweiten Teil schließen lässt, werde ich mir noch überlegen mir diesen auch zu holen, wenn er erscheint. Vielleicht wird es dann etwas spannender.
Lesespaß: | (2,5 / 5) |
Inhalt: | (3,0 / 5) |
Schreibstil: | (3,0 / 5) |
Cover: | (4,0 / 5) |
Durchschnitt: | (3,1 / 5) |